Die Durchführung der Maßnahmen wurde mit öffentlichen Mitteln unterstütz:
Durch die Europäische Union gewährte Zuwendungen aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) in Verbindung mit dem sächsischen Strategieprogramm LEADER
Reparatur und Instandsetzung Kapelle Saritsch
Bei der Kapelle in Saritsch werden im Jahr 2018 verschiedene Bauarbeiten durchgeführt.
Es geht um Sicherungs- und Restaurierungsleistungen am Glockenstuhl, innenseitige Bedachungsarbeiten an der Turmhaube, die Instandsetzung und Optimierung der Glocke und der Uhr und die malermäßige Instandsetzung der Außentüren.
Weiter wird eine Anobienbekämpfung u.a. am Gemeindegestühl durchgeführt, die weitestgehende barrierefreie Zuwegung in die Kapelle hergestellt, eine Dachreparatur durchgeführt sowie die Sanierung und Schutz der feldseitigen Bleiglasfenster unternommen.
Es sind einheimische Fachfirmen beschäftigt, die mit traditionellen Handwerkstechniken den Fortbestand unseres Handwerkes sichern. So sind z.B. Zimmermannstechniken, Dachklempnertätigkeiten, das Glocken- und Kirchturmuhrhandwerk sowie Kirchenmaler tätig.
Mit der Baumaßnahme wird der Fortbestand des Ehrenamtes z.B. Küster- und Glöcknerdienste gesichert. Insgesamt wird historisches Kulturerbe erhalten und öffentlich zugängig gemacht.
Damit wird der Ort Saritsch im Zusammenspiel von mehreren touristischen Objekten in näherer Umgebung (Schloss Neschwitz, Logaer Schanze, Schloss Schmochtitz, Windmühle Luga, OHTL-Projekte Kirche Neschwitz & Park Milkwitz aufgewertet.
Durch die Schaffung der weitestgehenden Barrierefreiheit ist die Nutzung für jeden Einzelnen über mehrere Generationen möglich.
Unterschiedlichste Bevölkerungsgruppen wie Jugendliche und Rentner, Deutsche und Sorben haben in der Kapelle die Möglichkeit zusammen zu kommen. Der Erhalt der Kirche fördert auch in zweisprachigen Gottesdiensten das Zusammenleben von Deutschen und Sorben.
Die dauerhafte Sicherung und Erhaltung der Kapelle ist zentrale Aufgabe der Kirchgemeinde Neschwitz. Der laufender Bauunterhalt wird über den jährlichen Haushalt der Kirchgemeinde über Rücklagen gebildet. Die Landeskirche gibt gegebenenfalls Zuschüsse.
Dank der LEADER-Förderung konnte dieses Projekt kurzfristig umgesetzt werden!
Sanierung "Bäckertor"
Die praktischen Arbeiten zur Restaurierungs- und Rekonstruktionsmaßnahme am sogenannten Bäckertor sind abgeschlossen. Im Vorfeld dazu wurde versucht, alle notwendigen Arbeiten zu planen, die einen möglichst langzeitigen Erhalt des Bauwerkes gewährleisten. Dazu wurden Arbeiten am Mauerwerk, am Putz, an der kleinen Mauerverdachung und ihrer Regenwasserabführung, am zweiflügeligen Holztor, der Schlupftür, sowie der Hoffläche selbst ausgeführt. Dazu wurde das Fundament gegen aufsteigende Grundfeuchte im Rahmen der Möglichkeiten, mit einem Sockelsperrputz gegen vertikalen Feuchtedruck geschützt. Der stark versalzene, nicht mehr haltbare Putz, oberhalb des Hofniveaus, wurde abgenommen und durch einen Reinkalkputz nach historischer Rezeptur ersetzt. Dabei wurde beachtet, dass er sich an der Oberfläche vom über Jahrhunderte gewachsenen Putzgefüge, sowie seiner Ausbesserungen aus der Vergangenheit, nicht absetzt. Die Hinweise der Denkmalpflege, den Putz des Tores nicht mehr in der Farbigkeit der Kirche zu streichen, sondern in einem hellen warmen Putzton, ohne andersfarbige Faschen um die Tür- und Toröffnungen, wurde aufgenommen. Dadurch wird die Einhüftigkeit des Tores, die bisher optisch durch das Schlupftor betont wurde, nicht mehr so stark in Erscheinung treten. Tor und Kirchhofmauer bilden somit als Bauwerk eine Einheit. Die Spruchtafeln in den Mauernischen sind jetzt durch direkt auf den mineralisch ausgebildeten Farbanstrich geschriebene Schrift ersetzt. Dadurch wird eine langjährigere Haltbarkeit gewährleistet. Das nicht mehr haltbare Fichtenholztor und das Schlupftor wurden durch neue aus Eichenholz, mit entsprechender Bodenfreiheit gegen Spritzwasser, ersetzt. Unter dem Tor verhindert jetzt eine Neupflasterung stauende Nässe und Pfützenbildung. Das Regenwasser aus der kleinen Dachrinne wird jetzt durch ein größeres Rohr und eine versteifte Kette nach unten abgeführt. Auch die Flächen zwischen Tor und Kircheneingang wurden mit Mineralgemisch so ausgeglichen, dass eine geführte Oberflächenwasserabführung stattfindet. Die beantragte Fällung der sich abbauenden Linde, westlich neben dem Tor, wurde von der Denkmalbehörde mit der Begründung abgelehnt, dass die Verkehrssicherheit durch ständigen Pflegeschnitt in den zunehmenden Totholzbereichen hergestellt werden kann und der Baum dadurch noch eine Lebenserwartung von mehr als 10 Jahren hat. Der Kirchenvorstand hat dagegen Widerspruch erhoben, der derzeit noch in der Entscheidungsphase der Behörden liegt. Die Kirchgemeinde ist dadurch gehalten, die momentane Verkehrssicherheit des Baumes von einem Fachbetrieb herstellen zu lassen, was natürlich wieder Kosten verursacht. Die Kirchgemeinde erhofft sich jedoch eine sinnvolle Entscheidung der Behörden und hat dazu auch gestalterisch schöne Lösungen durch Neupflanzungen in entsprechender Entfernung vom Tor angeboten.
Heinz Rentsch